Die Wirkungsweise des Rückhaltesystems wird bestimmt von der ermittelten Schwere des Anpralls und der sich abzeichnenden Unfallart.
Informationen zur Unfallart finden Sie unter „Übersicht der Auslösesituationen“ mehr.
Die Ermittlung der Aktivierungsschwellen für die Komponenten des Rückhaltesystems erfolgt durch die Bewertung der an verschiedenen Stellen im Fahrzeug gemessenen Sensorwerte. Dieser Vorgang hat vorausschauenden Charakter. Das Auslösen der Komponenten des Rückhaltesystems muss rechtzeitig, zu Beginn des Aufpralls, erfolgen.
Faktoren, die erst nach der Kollision sichtbar oder messbar sind, können keinen Ausschlag für eine Airbagauslösung geben. Sie sind auch kein Indiz dafür.
Das Fahrzeug kann erheblich deformiert werden, ohne dass ein Airbag auslöst. Dies ist der Fall, wenn nur relativ leicht verformbare Teile getroffen werden und es nicht zu einer hohen Fahrzeugverzögerung kommt. Umgekehrt kann ein Airbag ausgelöst worden sein, obwohl das Fahrzeug nur geringe Deformationen aufweist. Wenn z. B. sehr steife Fahrzeugteile, wie Längsträger, getroffen werden, kann die Fahrzeugverzögerung dadurch hoch genug sein.
Abhängig von der sich abzeichnenden Unfallart und der erkannten Auslösesituation können Gurtstraffer und/oder Airbags den richtig angelegten Sicherheitsgurt ergänzen.
Der Gurtstraffer wird unabhängig davon ausgelöst, ob die Gurtschlosszunge des Sicherheitsgurts im Gurtschloss eingerastet ist.
Ein Airbag kann bei Aktivierung das Schutzpotenzial für den jeweiligen Fahrzeuginsassen erhöhen.
Fahrerairbag, Beifahrerairbag: Kopf und Brustkorb
Windowbag: Kopf
Mittenairbag: Kopf und Brustkorb
Sidebag: Brustkorb und Becken
Kein heute erhältliches System kann jedoch Verletzungen und Todesfälle in jeder Unfallsituation gänzlich ausschließen. Insbesondere bieten Sicherheitsgurt und Airbag im Allgemeinen keinen Schutz vor Gegenständen, die von außen in das Fahrzeug eindringen. Auch das Risiko von Verletzungen durch den auslösenden Airbag kann nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Mercedes-Benz empfiehlt Ihnen, das Fahrzeug nach einem Unfall zu einer qualifizierten Fachwerkstatt abschleppen zu lassen. Berücksichtigen Sie dies insbesondere, nachdem ein Gurtstraffer oder Airbag ausgelöst wurde.
Der Knall beeinträchtigt in der Regel nicht das Hörvermögen.
Der austretende Pulverstaub ist im Allgemeinen nicht gesundheitsschädlich, kann jedoch bei Personen mit Asthma oder Atemschwierigkeiten kurzzeitige Atembeschwerden hervorrufen.
Wenn es gefahrlos möglich ist, zur Vermeidung von Atembeschwerden umgehend das Fahrzeug verlassen oder das Fenster öffnen.